2011

  • Bühnenball 2011
    Am 05. Februar 2011 fand der alljährliche Bühnenball statt. 2011 stand alles unter dem großen Motto „Über den Wolken“. Unser Förderverein war an diesem Abend natürlich auch wieder präsent und lud sie in unsere Vereinsbar „Wolke 7“ ein. Außerdem fand auch in diesem Jahr wieder die Wahl und Bekanntgabe der Publikumslieblinge statt.Engel mit ohne Heiligenschein, Engel mit und ohne Flügel, elfpunktige Wendt & Kühn Engel, herbstliche Drachen, schmucke Piloten, trichterbemützte Außerirdische, flotte Bienen, Miss Sunshine, Mister Moon und andere überirdische Wesen eroberten am Sonnabend zum ausverkauften Bühnenball das Döbelner Theater. Gemeinsam erlebten sie unter dem Motto „Über den Wolken“ eine kurzweilige Ballnacht.

    Die Kostümierten blieben erfrischende Farbtupfer in der ambrosischen Theater-Landschaft, erschien doch der Großteil der Gäste in irdischer Gewandung.

    „Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden. Vor allem dass diesmal auch die Flanierkarten einen größeren Zuspruch fanden, ist erfreulich“, erklärt der Chefdramaturg Hagen Kunze. Insgesamt kamen mehr als 400 Leute.

    Nicht nur die Kostüme der Gäste, auch das abwechslungsreiche Gala- und das anschließende Unterhaltungsprogramm kreisten rund um Luftiges. Das Programm kam angenehm abwechslungsreich daher. Goethe, Mozart, Jewtuschenko, Loriot – zum Thema „Über den Wolken“ konnten die Sänger und Schauspieler des Mittelsächsischen Theaters offensichtlich aus dem Vollen schöpfen und das taten sie auch ganz offensichtlich und mit viel Freude und Herzblut.

     Die Tänzerinnen und Tänzer

    der Dance Company überzeugten mit ihrem Tanz „Mann im Mond“.

    Mit dem „Mann im Mond“ ließen die kleinen Tänzerinnen und Tänzer von der Dance Company die romantischen Herzen der Zuschauer höher schlagen. Jan Roelof Wolthuis sorgte in diesem Jahr mit seiner zauberhaften Komposition zu „Peter Pan“ für eine erfolgreiche Uraufführung.

    Dekoration von Schulen
    „Schauen Sie sich doch diese herrliche Dekoration an“, schwärmte Christa Lange an der Bar des Fördervereins. Schüler der Regenbogenschule hatten die faszinierenden Himmelskörper für die Bar kreiert, und in der Schlossbergschule sind die Flugobjekte entstanden, die im Festzelt zu bewundern waren. „Die Einbindung der Döbelner Kinder in die Vorbereitung und das Programm bereichert den Bühnenball“, sagt Christa Lange.

    Schüler von der Schlossberg- und Regenbogenschule fertigten extra für den Abend „Flugobjekte“ an.

    Für richtig gute Unterhaltung bis weit in die Nacht hinein sorgten nach der Gala die Ensemblemitglieder des Theaters und ihre Gäste auf vier verschiedenen Bühnen.

    Bühnenball-Splitter

    Temperamentvoll
    Das war schon köstlich zu erleben, wie es der temperamentvollen Schauspielerin Conny Grotzsch in der Rolle der Antonia aus „Bezahlt wird nicht“ gelang, Wilhelm Reinking, (Vorstandsmitglied der Volksbank- Raiffeisenbank) während des Galaprogramms aus dem Publikum zu fischen und mit 20 gut gefüllten Einkaufstaschen zu beladen. Nicht nur ihren Redeschwall hatte er zu ertragen, nein auch die vielen schweren Beutel musste er ihr auf die Bühne schleppen – das war wirklich bühnenreif.

    Überraschend
    Eine Überraschung ist alle Jahre wieder in Döbeln das Begrüßungsgeschenk des Theatervereins. Himmlisch süßen Honig in kleine Gläschen gefüllt, versehen mit dem Wunsch für den Abend: „Viel Spaß auf Wolke 7“ – bekamen die Gäste diesmal überreicht. Die Vereinsvorsitzende Christa Lange war extra in ein Bienenkostüm geschlüpft.

    Spendabel
    „Mein Herz schlägt für zwei Dinge, die Musik und Tiere“, erklärte Publikumslieblings Sergio Lukovic zur Preisverleihung und überreichte dem Theaterverein und dem Tierheim in Ostrau eine Geldspende. „Und wir werden gemeinsam nach den Hunden und Katzen in Ostrauer Tierheim schauen“, versprach der Sänger Christa Lange.

    Das Publikum hat seine Lieblinge gewählt

    Über 100 Teilnehmer stimmten in diesem Jahr über die Publikumslieblinge ab. „Durch das Internet gab es auch die eine oder andere Stimme aus dem Ausland wie aus Amerika oder Frankreich“, verriet Christa Lange.

    Schauspiel
    „Ich freue mich sehr über diesen Preis und will Ihnen noch viel Freude bereiten. Herzlichen Dank!“ Norma Anthes ist seit der Spielzeit 2008/2009 am Mittelsächsischen Theater, hat zuvor in Mainz studiert und dort am Staatstheater noch während des Studiums im Märchen debütiert. Auch in Döbeln stand sie in den letzten Wochen vor allem im Märchen auf der Bühne.

     Musiktheater

    „Dieser Preis bedeutet mir sehr viel und ich freue mich ganz sehr“, erklärt der Sänger. Sergio Raonic Lukovic steht seit 2007 auf der Mittelsächsischen Bühne, sang hier eine Vielzahl verschiedener Rollen: Etwa den ältlichen Dr. Bartolo in Rossinis „Barbier von Sevilla“ und den charmanten Verführer Mr. Easter in Kurt Weills „Street Scene“, den dümmlichen Bürgermeister van Bett in Lortzings „Zar und Zimmermann“. Der Bassbariton wurde in Split (Kroatien) geboren und studierte an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien

    Sonderpreis des Vereins Freunde des Döbelner Theaters
    „Ich danke Ihnen ganz herzliche“, erklärt die Grafikerin Heike Hänsel sichtlich überrascht und gerührt. Sie arbeitet seit 15 Jahren als Grafikerin in der Öffentlichkeitsarbeit am Mittelsächsischen Theater und war schon zuvor in Döbeln für die Gestaltung der Plakate, Werbeaufsteller, Flyer und Banner mit verantwortlich. Da sie zu den wenigen im Theater gehört, die einen Computer mit Grafikprogrammen und einen Farbdrucker besitzen, greifen auch andere Abteilungen – von der Requisite bis zur Dramaturgie – gerne auf ihre „Soft-“ und „Hardware“ zurück. Und insbesondere im Döbelner Theater sitzt sie nicht nur am Computer, sondern legt auch Hand an: beim Bekleben von Werbetafeln oder Fensterscheiben, beim alljährlichen Weihnachtsschmuck und natürlich bei der Bühnenball-Deko.

     Mehr als 400 Gäste beim Bühnenball im Döbelner Theater – Norma Anthes und Sergio Lukuvic sind die neuen Publikumslieblinge

    Rocco Werner meldet Turbulenzen. Seine Frau hatte grad eine. Auf Wolke 7. War aber gar nicht schlimm. War bloß ein Cocktail an der Bar vom Förderverein des Döbelner Theaters. Der ist am Sonnabend abgehoben – zusammen mit dem Mittelsächsischen Theater und der Philharmonie. „Über den Wolken“ lautete das Motto des Döbelner Bühnenballs. 400 Leute kamen.

    Mit Liebe zum Detail haben die Akteure das Theater auf den Kopf gestellt, ihm Flügel verliehen für einen Kurzurlaub voller Ideen und Esprit. Hinter der Kasse beginnt das Himmelsfoyer, von dort führt die Milchstraße, nebst Pfandautomat für leere Milchflaschen, zum TiB. Das Theater im Bürgersaal heißt heute Abend „Blauer Engel“; die Hauptbühne wird zum Universum. Kinder der Schlossberg- und der Regenbogenschule haben Flugobjekte kreiert und im Theater aufgehängt. Schon am Eingang sieht es aus wie im Kontrollbereich eines Flughafens. Christa Lange und Benjamin Brendler vom Förderverein lotsen Männlein und Weiblein durch getrennte Schleusen, die Gäste werden gescannt. „Dürfen wir mal einen Blick in ihre Tasche werfen?“ Alles nur Spaß natürlich. Intendant Manuel Schöbel begrüßt die Reisenden per Handschlag.

    Generalmusikdirektor Jan Michael Horstmann gibt aus dem Orchestergraben die letzten Anweisungen vor dem Start der DL 394. „Danke, dass Sie sich für Middle-Saxonian Airlines entschieden haben. Bitte bleiben Sie angeschnallt, bis Ihnen der Intendant etwas anderes sagt. Es werden keine Mahlzeiten serviert, sondern kulturelle Highlights.“ Stewardessen vom Chor des Theaters gehen zuvor die Besucherreihen ab. „Verstauen Sie Ihre Tasche bitte unter dem Sitz.“ Paare der Tanzschule Herrmann-Nebl starten mit einem Walzer, Andreas Pannach interpretiert „Über den Wolken“ von Reinhard Mey, und das Publikum singt mit. Pannach und Urs-Alexander Schleiff bringen Faust ins Gala-Programm. Natürlich passt der „Prolog im Himmel“ zum Thema, das Intendant Schöbel und Generalmusikchef Horstmann als Moderatorenduo begleiten, gewohnt witzig, lässig, spontan. Mittelsachsens neuer Tenor Emilio Ruggerio singt „Ah! Lève-toi, soleil!“ aus „Roméo et Juliette“. Stimmgewaltig, eindringlich. Die Kleinsten der Döbelner Dance Company haben ihren großen Auftritt. Mit Leiterin Kerstin Morales-Riverón bringen sie in glitzernden Kostümen ihr Programm vom „Mann im Mond“ auf die Bühne.
    Zwischenlandung: Der Förderverein hat zum neunten Mal die Wahl des Publikumslieblings organisiert, und Vereinschefin Christa Lange gibt die Gewinner bekannt. Norma Anthes und Sergio Raonic Lukovic haben die meisten Stimmen bekommen. „Es gibt zwei Lieben in meinem Leben“, erklärt Lukovic, „das Theater und die Tiere.“ Die 300 Euro Preisgeld will er spenden, einen Teil an den Förderverein, den anderen soll das Tierheim in Ostrau bekommen. Norma Anthes spricht von einer großen Ehre. „Ich hoffe, dass ich Ihnen noch viel Freude bereiten kann in diesem Haus.“ Es gibt noch einen dritten Preis, den der Förderverein an diesem Abend verleiht, und der geht traditionell an Akteure, die weniger auf der Bühne zu sehen sind, sondern eher im Hintergrund wirken. Marketing-Frau Heike Hänsel gestaltet Plakate und Fahnen und ist auch immer wieder für den Förderverein aktiv. Als sie die Auszeichnung bekommt, ist sie sichtlich gerührt.

    Peter Kubisch und sein Chor des Mittelsächsischen Theaters servieren einen köstlich-komischen italienischen Salat nach Richard Genée, und die Philharmonie bringt die Bühnenmusik des neuen Seebühnen-Musicals zur Uraufführung. Den „Flug nach Nimmerland“ zu Peter Pan hat der Erste Kapellmeister Jan Roelof Wolthuis komponiert. Im Loriot-Sketch interviewt Michael Berger als TV-Moderator einen vermeintlichen Astronauten (Andreas Pannach), der aber tatsächlich allerhöchstens bis in die dritte Etage seiner Behörde abhebt. Und am Ende singt das ganze Theater „Daaas ist die Berliner Luft, Luft, Luft…“
    Ein angenehmer Flug, und wer will, geht nochmal in die Luft. Auf vielen kleinen Nebenbühnen gibt es Programm, im Saal spielt die Henry-Bittner-Band, und jeder landet irgendwann an der legendären Bar des Fördervereins. Das ist da, wo die Cocktails „Turbulenz“ heißen, „Flugbegleiter“ oder „Bruchpilot“. Letzterer kommt nicht zum Zuge. In den frühen Morgenstunden gibt es eine weiche Landung. Applaus für die Piloten und ihre Crew.